MBSR-Forschung

Die Methode "Stressbewältigung durch Achtsamkeit" ist in den 30 Jahren ihres Bestehens sehr umfassend wissenschaftlich untersucht worden, und eine Fülle an Studien hat die positive Wirkung von MBSR auf Gesundheit, Stressbewältigung und Gesundungsprozesse bei unterschiedlichen Krankheiten nachgewiesen. MBSR ist daher in den USA als verhaltensmedizinisch-gesundheitspädagogisches Verfahren anerkannt und wird von den Krankenkassen (mit)finanziert.

 

Seit etwa acht Jahren wird dieses Programm auch in Deutschland im Rahmen der Gesundheitsprävention und Stressbewältigung angeboten: In Kliniken, staatlichen Einrichtungen und zunehmend auch in Betrieben. In den Kliniken Essen-Mitte wird das MBSR-Programm z. B. in der Abteilung "Innere Medizin V - Klinik für Naturheilverfahren und Integrative Medizin" in die teilstationäre Behandlung integriert.

 

Aus dem breiten Spektrum an Wissenschaftlichen Untersuchungen sowohl im deutschsprachigen als auch im amerikanischen und englischsprachigen Raum, welche die positive Wirkung von MBSR belegen, hier eine kleine kommentierte Auswahl und der Verweis auf zusätzliche Quellen:

  • Die Wirksamkeit von "Stressbewältigung durch Achtsamkeit" auf die Gesundheit deutscher Patienten belegt eine Studie der Universität Freiburg. Festgestellt wurden signifikante Verbesserungen im körperlichen Allgemeinbefinden, der gesundheitsbezogenen Lebensqualität sowie eine signifikante Verringerung von Symptomen bei Teilnehmern von Achtsamkeitskursen (Majumdar, 2000).
  • In einer weiteren deutschsprachigen Stichprobe wurde die Wirksamkeit des MBSR-Programms bei Fibromyalgie Patientinnen und Patienten untersucht (Tiefenthaler-Gilmer, 2002).
  • Die Essen Hospital Smoking Cessation Study (EASY) der Kliniken Essen-Mitte wies nach, dass Achtsamkeitsübungen den stressbeladenen Prozess der Raucherentwöhnung entlasten und unterstützen (siehe Altner et al, 2002).
  • Zurzeit läuft an der Ruhr-Universität Bochum unter Leitung von Dr. Johannes Michalak eine Studie zur Wirksamkeit des MBSR Programms bei der Rückfallprophylaxe von Depressionen.
  • Zwei randomisierten, kontrollierten Studien konnten zeigen, dass MBSR in Stichproben der Allgemeinbevölkerung zu einer Verminderung von Stress, Angst und Dysphorie führt (Astin, 1997; Shapiro et al, 1998) führt.
  • In einer kontrollierten, randomisierten Studie von Patienten mit verschiedenen Krebserkrankungen erwies sich, dass Patienten, die das MBSR-Programm durchlaufen hatten, eine deutliche Verringerung in negativer Stimmung und Stressbelastung aufwiesen. Zudem fiel die Belastungsreduktion umso deutlicher aus, je länger die Patienten geübt hatten. (Speca et al, 2000)
  • Kabat-Zinn et al. konnten in einer weiteren kontrollierten Studie nachweisen, dass MBSR einen positiven Einfluss auf die Rückbildung der Psoriasis-Symptomatik bei Patienten hat, die sich einer Phototherapie oder Photochemotherapie unterziehen (1998).
  • Es liegen mehrere empirische Studien ohne Kontrollgruppe zu ver­schiedenen Störungsbereichen vor: Bei Patienten mit chronischen Schmerzen zeigten sich sowohl kurzfristig als auch in einer 4-Jahres-Katamnese Reduktionen psychischer Belastung und funktionaler Einschränkungen. (Kabat­Zinn et al., 1985 und 1987)

Weitere Studien zu MBSR finden Sie hier:

Forschung zur Achtsamkeit

www.mindfulness-research.net

„Meditation ist angewandte Neurowissenschaft. Meditation erhöht die Konzentration, verändert die Architektur des Gehirns und hilft bei Depressionen.“

 

Ulrich Ott, Neurowissenschaftler Universität Gießen, "DIE ZEIT" 6/2008